iEMOS
Projekthintergrund
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gewinnt das Thema Energiemanagement und Energieoptimierung zunehmend an strategischer Bedeutung. Steigende Energiepreise, verschärfte Klimaschutzvorgaben und der Druck zu nachhaltigem Wirtschaften machen einen effizienten Umgang mit Energie zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor.
Ein systematisches Energiemanagement ermöglicht es KMU, Energieverbräuche transparent zu machen, Einsparpotenziale zu identifizieren und gezielt Maßnahmen umzusetzen – von der Optimierung des Anlageneinsatzes und der Prozesssteuerung bis hin zur intelligenten Nutzung von Speichern und erneuerbaren Energien. Dadurch lassen sich nicht nur Kosten senken, sondern auch die Versorgungssicherheit erhöhen und CO₂-Emissionen reduzieren.
Besonders relevant ist die Einsatzoptimierung: Durch digitale Werkzeuge, Lastmanagement und vorausschauende Steuerung können Anlagen, Maschinen und Speicher so betrieben werden, dass Lastspitzen vermieden und Energieflüsse optimal aufeinander abgestimmt werden.
Darüber hinaus stärkt ein aktives Energiemanagement die Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, die ihren Energieeinsatz optimieren, profitieren von niedrigeren Betriebskosten, einer besseren Planbarkeit und können gegenüber Kunden und Partnern ihre Nachhaltigkeitsleistung nachweisen – ein zunehmend entscheidendes Kriterium in Lieferketten und Ausschreibungen.
Nicht zuletzt schafft die Einführung eines Energiemanagementsystems (z. B. nach ISO 50001) oder digitaler Optimierungslösungen eine Basis für zukünftige Innovationen, etwa im Bereich Flexibilitätsvermarktung, Eigenverbrauchsoptimierung oder CO₂-Bilanzierung.
Projektvorhaben
Das Projekt zielt darauf ab, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der effizienten, flexiblen und nachhaltigen Nutzung von Energie zu unterstützen. Durch die Kombination aus technologischer Innovation, datenbasierter Analyse und praxisnaher Erprobung sollen konkrete Ansätze für ein intelligentes Energiemanagement in der industriellen und gewerblichen Praxis entwickelt werden.
Im ersten Schritt werden in ausgewählten KMU Potentialanalysen durchgeführt. Dabei werden energetische Ist-Zustände aufgenommen, Flexibilitätspotenziale identifiziert und die wesentlichen Einflussgrößen auf den Energieverbrauch und -einsatz untersucht. Neben Produktionsprozessen werden auch Aspekte wie Lastmanagement, Speichereinsatz und Eigenstromnutzung betrachtet.
Auf Basis dieser Analysen entsteht in der zweiten Phase ein digitaler Zwilling der Betriebe. Dieser dient als virtuelles Abbild der energetischen Systeme und Prozesse und ermöglicht es, unterschiedliche Betriebsstrategien, Optimierungsansätze und Szenarien zu simulieren. Damit können Energieflüsse transparent gemacht, Wechselwirkungen erkannt und Maßnahmen vor ihrer Umsetzung bewertet werden.
Darauf aufbauend wird ein modulares Energiemanagement- und -optimierungssystem entwickelt. Dieses System kombiniert Datenerfassung, Analyse, Simulation und Entscheidungsunterstützung in einer einheitlichen digitalen Plattform. Es soll flexibel an unterschiedliche Betriebsstrukturen und Branchen angepasst werden können und dabei sowohl technische als auch wirtschaftliche Zielgrößen berücksichtigen. Neben der Optimierung bestehender Systeme und Anlagen wird der Zubauoptimierung zukünftiger Analgen berücksichtigt.
In der abschließenden Projektphase erfolgt der Einsatz und die Erprobung des Systems in den beteiligten Unternehmen. Dabei werden die entwickelten Methoden und Werkzeuge unter realen Bedingungen getestet, weiterentwickelt und hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit bewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in Handlungsempfehlungen für KMU ein, die eine eigenständige Einführung von Energiemanagement- und Optimierungslösungen planen.
Ziel des Projekts ist es, einen ganzheitlichen, praxisorientierten Ansatz zu schaffen, der KMU befähigt, ihre Energieeffizienz zu steigern, Flexibilitätspotenziale zu nutzen und damit einen aktiven Beitrag zur Energiewende und zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu leisten.
