Für den Durchbruch von Wasserstoffsystemen ist ein gemeinsames Vorgehen unerlässlich. Aus diesem Grund wird im Projekt LivingH2 in Zusammenarbeit mit deutsch-französischen Partnern ein Wasserstoff-Brennstoffzellensystem demonstriert. So kann länderspezifisches Wissen aus unterschiedlichen Expertisen analysiert und effizient weiterentwickelt werden. Im Rahmen des Projekts arbeitete FENES-Mitarbeiter Alexander Meisinger unter der Leitung von Andreas Hofrichter und Prof. Dr. Michael Sterner einen Monat lang mit F&E-Projektleiter Reda Bellahcene in der H2-Fabrik von ENGIE Lab Crigen in Paris.
Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt LivingH2 verfolgt das Ziel, eine regenerative Wasserstofflösung zur Erzeugung von Wärme und Strom in einer typischen Wohnumgebung zu demonstrieren. Dabei wird ein H2-Netzwerk bestehend aus Photovoltaik, Elektrolyseur, Speicher und Odorierungseinheit aufgebaut. Kernstück der Komplettlösung ist ein 5 kW Brennstoffzellen-BHKW, das mit Wasserstoff aus regenerativem Strom betrieben wird und den lokalen Wärme- und Strombedarf versorgt.
Im Rahmen des Projekts beteiligen sich die deutschen Partner (inhouse engineering GmbH, DBI-Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg, OTH Regensburg) mit ihrer Expertise im Bereich der Brennstoffzellen-Systemtechnik und der sozialen, techno-ökonomischen und ökologischen Analyse. Die französischen Partner stellen ihr Know-how in der Entwicklung neuer PEM FC MEAs und wasserstoffbasierter Energielösungen zur Verfügung. Auf diese Weise wird die Weiterentwicklung von Wasserstoffanwendungen sichergestellt.
Die Bewertung des H2-BHKW-Systems und der Vergleich mit konventionellen Alternativen ist der Schwerpunkt von FENES. Darüber hinaus wird die Rolle von H2-BHKW-Systemen für eine nachhaltige Transformation des Energiesystems bis 2050 untersucht. Hierfür wird ein kostenbasiertes, sektorenübergreifendes Energiemodell für Deutschland und Frankreich angewendet.
Im Rahmen des Projekts LivingH2 besucht FENES das ENGIE Lab Crigen in Paris. Dabei arbeitete der FENES-Mitarbeiter Alexander Meisinger unter der Leitung von Andreas Hofrichter und Prof. Dr. Michael Sterner einen Monat lang mit dem F&E Projektleiter Reda Bellahcene an der H2-BHKW-Anlage. Im Fokus stand die Erfassung, Analyse und Bewertung der elektrischen und thermischen Effizienz der H2-BHKW-Anlage bei unterschiedlichen Betriebszyklen.
Während der Testphase unterstützten Projektleiter Steffen Theuring von inhouse engineering GmbH sowie Steffen Giesel und Raymond Mothes vom DBI-Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg die Untersuchungen mit ihrem Fachwissen und durch den Betrieb der BHKW-Anlage per Fernzugriff.
Die gemessenen Daten bilden die Grundlage für die technologische, ökonomische und ökologische Analyse der deutsch-französischen Energiewende. Darüber hinaus wurde diskutiert, wie der Weg hin zu einer nachhaltigen Transformation des deutsch-französischen Energiesystems gestaltet werden kann. Dabei ging es insbesondere um die Frage, wie sich Deutschland und Frankreich gegenseitig unterstützen können, um Treibhausgasneutralität zu erreichen.